Mehr Mobilität bringt Chancen und Herausforderungen mit sich. Eine ausgewogene, umfassende und gemeinsame Migrationspolitik wird der EU helfen, diese Chancen zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen direkt anzugehen. Diese Politik, die derzeit entwickelt wird, baut auf Solidarität und Verantwortung auf. Sie wird den zusätzlichen Vorteil haben, langfristig einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und Leistungsfähigkeit der EU zu leisten.
Legale Einwanderung besser organisieren
Die Politik zielt darauf ab, einen Rahmen für legale Migration zu schaffen, der die Bedeutung der Integration in die Aufnahmegesellschaften voll berücksichtigt. Die EU-Maßnahmen zur legalen Einwanderung betreffen die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für bestimmte Kategorien von Einwanderern, wie z. B. hochqualifizierte Arbeitnehmer, die der Richtlinie über die Blaue Karte EU unterliegen, sowie Studenten und Forscher. Familienzusammenführung und langfristige Bewohner sind ebenfalls vorgesehen.
Im Dezember 2011 wurde die sogenannte Single Permit Directive verabschiedet. Es schafft eine Reihe von Rechten für Nicht-EU-Arbeitnehmer, die sich rechtmäßig in einem EU-Staat aufhalten. 2014 wurden zwei zusätzliche Richtlinien über die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für Saisonarbeitnehmer und unternehmensintern entsandte Arbeitnehmer verabschiedet. Ziel ist es, die Migrationsverfahren zu vereinfachen und zu harmonisieren und Migranten klare beschäftigungsbezogene Rechte einzuräumen.
Das im November 2011 gestartete EU-Einwanderungsportal bietet praktische Informationen für Ausländer, die an einem Umzug in die EU interessiert sind. Die Website richtet sich auch an Migranten, die sich bereits in der EU befinden und von einem EU-Staat in einen anderen ziehen möchten. Es enthält spezifische praktische Informationen über die Verfahren in allen 27 EU-Staaten für jede Kategorie von Migranten.
Im Laufe des Jahres 2016 hat die Kommission eine Eignungsprüfung zur legalen Migration eingeleitet. Der Fahrplan ist auf der Website der Kommission für bessere Rechtsetzung abrufbar.
Verbesserung der Integration von Drittstaatsangehörigen in die EU-Gesellschaften
Der EU-Ansatz zur Migration befasst sich auch mit der Frage der Integration. Eine erfolgreiche Integration von Migranten in ihre Aufnahmegesellschaft ist von wesentlicher Bedeutung, um die Chancen der legalen Migration zu maximieren und das Potenzial der Einwanderung für die Entwicklung der EU zu nutzen. Vor diesem Hintergrund fördert die EU die europäische Zusammenarbeit, um gemeinsame Ansätze zu entwickeln und Informationen auf EU-Ebene auszutauschen.
Eindämmung der irregulären Migration
Ein nachhaltiger und glaubwürdiger politischer Ansatz für die Steuerung der Migration erfordert auch die Bewältigung des Problems der irregulären Migration. Die EU geht das Problem mit spezifischen Maßnahmen an, die auf Arbeitgeber abzielen, die nicht angemeldete Wanderarbeitnehmer einstellen, und indem sie eine humane und wirksame Rückkehrpolitik im Einklang mit der Charta der Grundrechte anstrebt. Es zielt auch auf Menschenhandelsnetzwerke und Schmuggler ab, die undokumentierte Personen ausnutzen.
Steuerung der Migration durch Partnerschaft mit Nicht-EU-Ländern
Der Aufbau eines Dialogs und von Partnerschaften mit Herkunfts- und Transitländern auf der Grundlage von Solidarität und gemeinsamer Verantwortung ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt des gemeinsamen Migrationskonzepts der EU. Der im November 2011 erneuerte Gesamtansatz für Migration und Mobilität ist als übergreifender Rahmen für die EU-Migrationsaußenpolitik zu betrachten, der die EU-Außenpolitik und die Entwicklungszusammenarbeit ergänzt.